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Aufbruchstimmung

Aufbruchstimmung

Anreize, die der heilige Dominikus gibt

von Franziskus Knoll

Leben heißt, sich immer wieder neu auf den Weg zu machen, kreative Auf- oder Ausbrüche zu wagen und sich vom bisher Fremden oder Neuen überraschen zu lassen! Der heilige Dominikus, dessen Orden im 800. Gründungsjahr steht, hat das in seinem Leben getan. Aber seinen innovativen Ideen auf die Spur zu kommen, ist nicht einfach.
Denn: Wer ‚Dominikaner’ hört, der denkt vielleicht zuerst einmal an Schlagworte wie Inquisition, Hexenverfolgung oder die berühmte Seeschlacht von Lepanto (1571). Das sind massive, dunkle Kapitel der Ordensgeschichte, die einen unvoreingenommenen Blick auf den Gründer und dessen Leitideen verstellen können. Zudem wird das Ganze dadurch erschwert, dass von Dominikus fast nichts aus eigener Feder überliefert ist. Er hat weder eine eigene Ordensregel verfasst noch Gebete oder andere geistliche Texte niedergeschrieben. Weder sind eine Briefsammlung, noch eine Predigt vom Gründer des  ‚Ordens der Predigerbrüder’ erhalten. Lediglich zwei kurze rechtliche Texte und ein knapper Brief an die Dominikanerinnen in Madrid haben die Zeit überdauert. Wer sich also für den hl. Dominikus interessiert, ist auf andere Quellen angewiesen, wie zum Beispiel die Ordenschronik des Jordan von Sachsen (1190-1237). Er war der erste Nachfolger und eigentliche Organisator des jungen Ordens.

Franziskus Knoll

Junior-Prof. Dr. theol., Dipl.-Pflegepäd. (FH), Dominikaner, lehrt anthropologische und ethische Grundlagen der Pflege an der Philosophisch-theologischen Hochschule Vallendar.

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