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Der Gott meines Lebens

Der Gott meines Lebens

von Hubertus Brantzen

Margarete hatte bald nach dem zweiten Weltkrieg ihren Hermann geheiratet. Auf verschlungenen Wegen hatten sie sich kennen und lieben gelernt. Bald nach der Hochzeit meldete sich ihr erstes Kind an. Die Freude war groß. Die beiden waren mit sich und der Welt zufrieden. Im Laufe der Jahre gesellten sich zu ihrem erstgeborenen Sohn noch zwei Geschwister. Margarete versorgte, ganz klassisch, Familie und Haushalt. Hermann durchlief eine einfache, aber sichere Beamtenlaufbahn. Ihren 20. Hochzeitstag feierte die Familie in dem Bewusstsein: „Wir hatten viel Glück in unserem Leben und sind Gott dankbar für alles, was er uns geschenkt hat.“

Doch dann überzogen dunkle Wolken den Sonnenhimmel. Hermann bekam zunehmend gesundheitliche Probleme, bis letztendlich die Diagnose Darmkrebs gestellt wurde. Zwei qualvolle Jahre mit etlichen Operationen folgten, bis Hermann starb.

Der Weg bis zum Tod war einerseits für Hermann und die ganze Familie ein wirklicher Todesweg. Immer wieder aufkeimende Hoffnung und Verzweiflung wechselten einander ab – eben so, wie Abschiednehmen von einem lieben Menschen meist ein Prozess zwischen Hoffnung und Verzweiflung ist. …

Hubertus Brantzen

Prof. Dr. theol., Mitglied der Basisredaktion.

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