von Markus Thomm
Alle Jahre wieder tauchen gerade in der hektischen Vorweihnachtszeit vermehrt die Begriffe „Entschleunigung“ und „Warten“ auf und das, obwohl die meisten Menschen in dieser Zeit eher noch einen Zahn zulegen und hoffen, auf keinen Fall irgendwo länger warten zu müssen.
Aus meiner Erfahrung mit Exerzitien, besonders mit den kontemplativen Exerzitien, kann ich sagen: Warten ist eigentlich kein Ziel in der Kontemplation, im Gegenteil: Wo Gegenwart beginnt, hört das Warten auf.
Und in der Alltagserfahrung scheint Warten eher ein Verwandter der Eile mit umgekehrtem Vorzeichen zu sein: Im einen Fall wünscht man sich, dass die Zeit schneller vergeht, im anderen, dass sie langsamer voranschreitet, z.B. im Blick auf noch zu erledigende Arbeit.
In beiden Fällen jedoch kann man es als eine nicht ganz gelungene „Synchronisierung“ des eigenen Zeitempfindens und Bedürfnisses nach Zeit mit der objektiv feststellbaren Zeitveränderung auf unseren Uhren verstehen. …
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