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Ich bin dann mal weg

Ich bin dann mal weg

von Hubertus Brantzen

Der Titel des Buches „Ich bin dann mal weg“ von Hape Kerkeling, in dem dieser seinen Weg nach Santiago de Compostela beschreibt, ist zum geflügelten Wort geworden. Selbst im Alltag wird der Satz verwendet, wenn einer z.B. für zwei Stunden einkaufen geht und sich zu Hause abmeldet.
Dieser Alltagsgebrauch ist jedoch eine Verharmlosung der ursprünglichen Intention des Satzes. Wenn einer über Wochen oder gar Monate von der Bildfläche verschwindet, ist es eine maßlose Untertreibung zu sagen, er sei eben „mal weg“. Gerade diese Untertreibung aber ergibt den Reiz der Aussage. Sie klingt so harmlos, doch jeder weiß, dass hinter ihr eine riesige Anstrengung und ein Abenteuer – ein Ausbrechen aus dem normalen Leben – stecken. …

Hubertus Brantzen

Prof. Dr. theol., Mitglied der Basisredaktion. Interessiert an Thema Religion und Kunst.

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Foto: ©  Hubertus Brantzen