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Editorial basis 06.2019

Editorial basis 06.2019

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Liebe Leserin, lieber Leser!

in „Prometheus“, dem bekannten Gedicht von Johann Wolfgang von Goethe, spottet der Mensch über die Götter, die nichts Gutes für die Menschen getan haben und tun. Prometheus hält den Göttern vor, dass die Erde, sein Haus und das Feuer ganz dem Menschen gehören, ja die Götter sogar den Menschen darum beneiden: 

„Musst mir meine Erde
Doch lassen stehn,
Und meine Hütte.
Die du nicht gebaut,
Und meinen Herd,
Um dessen Glut
Du mich beneidest.“

Ganz anderes ist das Bild der Bibel von dem einen, großen Gott. Er kommt dem Mose nahe im Feuer des brennenden Dornbuschs. Gott besitzt nicht nur Feuer, er ist im Feuer gegenwärtig. Exodus 3,2 schildert: „Der Dornbusch brannte im Feuer, aber der Dornbusch wurde nicht verzehrt.“ Mose sieht die seltsame Erscheinung und tritt näher. „Gott rief ihm mitten aus dem Dornbusch zu: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich“ Gott ist ein Gott, der dem Menschen begegnen will, mitten aus dem Feuer seiner Gegenwart. Der Mensch braucht nur zu antworten: „Hier bin ich!“.
Und um Feuer geht es auch an Pfingsten, dem Fest, das wir in diesem Monat feiern. Gott gibt von seinem Feuer an die junge Kirche und macht aus Angsthasen feurige Verkünder des Evangeliums: „Und es erschienen ihnen Zungen wie von Feuer, die sich verteilten; auf jeden von ihnen ließ sich eine nieder.“ So berichtet die Apostelgeschichte (2,3). Die Feuerzungen sind Erscheinungsformen des Heiligen Geistes, der gleichsam in die Menschen eingegossen wird. So geht in Erfüllung, was im Psalm 104,30 prophezeit wurde: „Du sendest deinen Geist aus: Sie werden erschaffen und du erneuerst das Angesicht der Erde.“
Das Bild vom Herz, das im Feuer die Liebe brennt, kennen wir bis heute. Wir sprechen davon, dass Menschen „für etwas brennen“ oder „für etwas Feuer und Flamme sind“. In der Liebe zwischen Menschen sprechen wir davon, dass jemand „in Liebe entflammt“ ist. Und immer bedeutet es, für etwas oder jemanden sehr begeistert zu sein.
Wenn wir nun diese Gedanken bündeln, können wir formulieren: Dort, wo das Feuer der Liebe und der Begeisterung brennt, wo Menschen von einer Sendung ergriffen sind, sich tatkräftig dafür einsetzen und wo dadurch etwas Positives entsteht, da dürfen wir Gottes lebendigen Geist am Werk vermuten. Dort ist in den Menschen etwas von dem göttlichen Feuer zu finden, das ihn „für eine gute Sache  glühen“ lässt.
Dieses basis-Heft entfaltet im Pfingst-Monat diese Gedanken und beschreibt Beispiele, wo Menschen sich begeistern lassen für eine Aufgabe, für Ziele, auch für den Glauben an den, aus dem sie das Feuer der Begeisterung empfangen haben.
Die basis-Redaktion wünscht Ihnen viele Ideen, die Sie aus den engen Räumen des Lebens ausbrechen lassen, die Sie ermutigen, begeistert neue und alte Aufgaben zu ergreifen – in der Kraft des Heiligen Geistes, der allen verheißen ist!

Ihr

Hubertus Brantzen

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