Editorial basis 05 · 2022
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Patris-Verlag | basis · 05 2022 | Thema: Krieg in Europa
Liebe Leserin, lieber Leser!
„Selten ist in Europa überall Frieden, und nie geht der Krieg in den anderen Weltteilen aus.“ Leider ist dieses Zitat von Carl Philipp von Clausewitz, preußischer Generalmajor, Heeresreformer und Militärwissenschaftler aus dem frühen 19. Jahrhundert, so aktuell wie lange nicht mehr. Es gibt wenige Ereignisse innerhalb der vergangenen Jahrzehnte, die eine so deutliche Zäsur darstellten wie der Einmarsch russischer Truppen in die Ukraine am 24. Februar dieses Jahres. Mit diesem Angriffskrieg ist – auch wenn es vorher schon kriegerische Konflikte wie zum Beispiel auf Balkan gab – zumindest in den Augen der meisten Menschen eine lange Phase militärischen Friedens in Europa abrupt zu Ende gegangen, die 1945 nach dem Schrecken des Zweiten Weltkriegs begonnen hatte.
Wie hässlich diese Schlacht im Osten Europas ist, kommt während ich diese Zeilen schreibe zum Vorschein. Medien vermelden furchtbare Gräueltaten, die wohl von den russischen Truppen an Zivilisten in Butscha begangen wurden. Dass Kampfhandlungen in großem Umfang auch die unbeteiligte Zivilbevölkerung treffen, ist seit dem Zweiten Weltkrieg traurige Realität. Wegen Verbrechen gegen die Menschlichkeit ermittelt im Fall des Ukrainekriegs bereits der Internationale Strafgerichtshof.
Die vorliegende basis widmet sich dem zugegebenermaßen schweren Thema des Kriegs praktisch vor unserer Haustür aus verschiedenen Perspektiven. Hoffnung macht unter anderem ein privates Hilfsprojekt, das sich um die Menschen kümmert, die in der Ukraine unter den Auswirkungen des Krieges leiden. Ein Lichtblick sind auch die Bemühungen, mit denen es die Gemeinschaft Sant’Egidio bei vielen Konflikten in aller Welt fertiggebracht hat, Frieden zwischen verfeindeten Gruppen zu stiften. In einem Interview erläutert ein junger Offizier der Bundeswehr, wie er zum Thema Krieg steht. Ein Psychologe erläutert in einem Beitrag Grundsätzliches zur Konflikttheorie.
Selbstverständlich betrachtet diese Sondernummer der basis auch die spirituellen Aspekte. Welche biblischen Texte können Trost und Zuversicht spenden? Welche Antwort würde wohl Pater Josef Kentenich, Gründer der Schönstatt-Bewegung, auf die Fragen geben, die viele Menschen in der aktuellen Unsicherheit umtreiben? Papst Franziskus hat die Menschheit und insbesondere Russland und die Ukraine der Gottesmutter geweiht. Das Gebet ist im Heft zu finden.
Es grüßt Sie im Namen der gesamten Redaktion
Markus Hauck
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