Patris Verlag Schönstatt | basis · 05 2023 | Thema: Rollenbilder im Wandel | Jenseits der Pole

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„Wann ist der Mann ein Mann?“, fragte Herbert Grönemeyer in seinem Hit „Männer“. Seine Antwort ist relativ plakativ: Männer haben Muskeln, Männer sind schon als Baby blau, Männer führen Kriege. Aber auch die vermeintlich schwache Seite kommt in dem Lied zum Tragen: Männer seien „außen hart und innen ganz weich“, nuschelt uns Herbert im Jahr 1984 ins Mikrofon. 

Knapp zehn Jahre vorher sang Juliane in ihrem Lied „Wenn du denkst, du denkst, dann denkst du nur, du denkst“ von den Abenteuern einer Frau, die sich abends in eine Kneipe verirrt. Die Männer, denen sie dort begegnet, scheinen sich in ihrem Revier bedrängt zu fühlen und wollen der Besucherin zeigen, dass sie einfach die Überlegenen sind, ob beim Skat oder beim Trinken. Am Ende kommt es aber ganz anders: Die Sängerin nimmt beim Kartenspiel die Männerrunde aus und säuft nebenbei noch alle unter den Tisch.

Beide Lieder spielen mit den Vorurteilen, aber auch den Schwächen der Geschlechter. Was aber ist eigentlich im 21. Jahrhundert noch typisch männlich oder weiblich? Welche Rollen sind tatsächlich gegeben? Was ist mit Menschen, die den gängigen Vorstellungen von Frau und Mann nicht entsprechen können oder wollen? Welchen Platz haben Homosexuelle in der Kirche?

Die vorliegende basis blickt in großer Bandbreite auf das Thema der Geschlechterrollen – unter anderem aus der Warte des Schönstattgründers Pater Josef Kentenich, mit dem Blick des Apostels Paulus, nimmt aber auch die aktuelle philosophische Forschung unter die Lupe. Eine Fachärztin blickt auf die medizinischen Voraussetzungen dafür, dass wir den Körper einer Frau oder eines Mannes entwickeln. Eine kurzweilige und erhellende Lektüre wünscht ihnen im Namen der gesamten basis-Redaktion

Markus Hauck