Editorial basis 11.2019
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Im September ist ein Buch im Herder-Verlag erschienen mit dem Titel: Pastoral am Puls. Glaubenswege gehen – geistliche Prozesse leiten. Es ist ein so wichtiges Buch, dass wir ihm eine ganze Nummer der basis widmen. Das Buch befasst sich mit der Frage, wie in einer weitgehend veränderten Glaubens- und Kirchenlandschaft Glaube und Seelsorge gelingen können.
Wir erleben zurzeit intensiv, wie in den deutschen Bistümern die Pfarreien und Gemeinden neu geordnet werden. Es gibt fast überall Einschnitte, die vielen Gläubigen richtig wehtun. Es entstehen Riesenpfarreien. Städte, die bisher in mehrere Pfarreien aufgeteilt waren, werden zu einer einzigen. In ländlichen Gebieten entstehen Pfarreien, die nicht selten einen Durchmesser von 50 und mehr Kilometer haben.
Anlass sind der Priestermangel, der Mangel an hauptamtlichen Seelsorgerinnen und Seelsorgern, aber auch ein heftiger Schwund an Gläubigen. Als im August die Statistik des vergangenen Jahres 2018 veröffentlicht wurde, war es wie ein Schock. In der offiziellen Sprache des Sekretärs der Deutschen Bischofskonferenz, Pater Hans Langendörfer, hieß es „besorgniserregend“.
Der evangelischen Kirche gehören in Deutschland gegenwärtig etwa 21,1 Millionen Mitglieder an, der katholischen Kirche rund 23 Millionen. Das sind immerhin noch mehr als die Hälfte der Bevölkerung. Doch gab es im Jahr 2018 einen Rückgang der Mitgliederzahlen durch Sterbefälle und Austritte: bei den Protestanten um 395 000 und bei den Katholiken um 309 000. Die weniger werdenden Taufen und wenigen Eintritte sind eingerechnet.
Wie kann in einer solchen Situation, in der man nicht nur von einem Niedergang der „Volksparteien“, sondern auch der „Volkskirchen“ spricht, Seelsorge positiv gelingen? Wie kann eine Kirchenentwicklung so gestaltet werden, dass den Menschen Glaube und Gemeinde attraktiv, anziehend und vor allem hilfreich erscheinen?
basis zeigt Zusammenhänge und Wege auf, wie eine „Pastoral am Puls“ die Menschen erreichen kann, weil sie eben versucht, den Pulsschlag der Zeit und der Menschen wahr- und ernst zu nehmen.
Für das gesamte Redaktionsteam wünsche ich Ihnen, dass Sie für sich persönlich und für die Gemeinde, in der Sie leben und vielleicht mitarbeiten, bei der Lektüre Perspektiven und Impulse finden!
Ihr
Hubertus Brantzen
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