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Editorial basis 03.2019

Editorial basis 03.2019

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Liebe Leserin, lieber Leser!

Vor kurzem fiel mir der Roman „Jakob der Lügner“ in die Hand, der erstmals 1969 in der DDR erschien und 2018 in seiner 37. Auflage gedruckt wurde. Der 1997 in Berlin verstorbene Autor des Buches, Jurek Becker, 1937 in Lodz geboren, wuchs im dortigen Ghetto auf und war mit seiner Familie in den Konzentrationslagern Ravensbrück und Sachsenhausen inhaftiert. Er kennt aus Erfahrung, was er in dem Roman erzählt: Der Alltag und die Ängste der in einem fiktiven Ghetto in Polen eingepferchten Menschen werden geschildert. Mitten unter ihnen lebt die Zentralfigur, der Jude Jakob Heym. Der gibt vor, ein Radio zu besitzen, in dem er vom Vorrücken der Roten Armee gehört habe. Die Nachricht verbreitet sich wie ein Lauffeuer im gesamten Ghetto und gibt den Menschen in ihrer aussichtslosen Situation Hoffnung auf eine baldige Befreiung. Jakob wird zum „Lügner aus Barmherzigkeit“, der den Lebenswillen der Menschen beflügelt. Nun werden wieder Hochzeitspläne geschmiedet, alte Schulden angemahnt und hoffnungsvoll der Zukunft entgegen gesehen. 

In diesem preisgekrönten Bestseller wird deutlich, was Menschen befähigt, außergewöhnliche Grenzsituationen erfolgreich zu meistern. Hoffnung, Lebensmut und Zukunftsperspektiven befähigen Menschen, Krisen zu bewältigen, Ausnahmesituationen auszuhalten, sogar Gefangenschaft und drohendem Untergang zu trotzen.

So widmet sich die basis in dieser Fastenzeit dem Thema der „Resilienz“, der Fähigkeit, Krisen zu bewältigen. In den einzelnen Beiträgen wird beschrieben, woraus diese Fähigkeit besteht und wie sie erworben wird. 

  • Woran liegt es, dass manche Menschen mit schwierigen Situationen gut umgehen können, andere daran aber maßlos leiden, verzweifeln oder gar zerbrechen?
  • Wie entsteht in Kindern die Fähigkeit, mit Krisensituationen so umzugehen, dass daraus etwas Positives wachsen kann?
  • Was zeichnet Menschen aus, die beispielsweise ihre Arbeit, nicht aber ihr Lächeln verlieren, die einen geliebten Menschen verlieren, aber doch ihre Leben beherzt anpacken?
  • Wie erwerben wir auch als Erwachsene die innere Kraft, manchmal sogar gegen den gesellschaftlichen Trend einen eigenen Standpunkt zu bewahren, auch wenn uns Nachteile daraus entstehen?

Es lohnt, sich in der Fastenzeit diesen Fragen zu stellen. Können wir diese Fragen für uns persönlich beantworten, wächst in unserem Leben die Grundlage für eine eigene Art von Glück. Zugleich öffnen sie uns in besonderer Weise auch für den Glauben. Denn wir können entdecken, dass die Verwurzelung in einer persönlichen Beziehung zu Gott ein besonderes Resilienz-Potential in sich birgt. 

So wünsche ich Ihnen im Namen des ganzen Redaktionsteams eine gewinnbringende Lektüre der Beiträge in diesem Heft und einen Zugewinn von Hoffnung auf
Ostern hin!

Ihr

Hubertus Brantzen

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