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Erlebst du in deiner Pfarrgemeinde, dass „Kirche von unten wächst“? 

Ausgekeimter Kartoffel wird in die frisch geharkte Erde gepflanzt.

Erlebst du in deiner Pfarrgemeinde, dass „Kirche von unten wächst“? 

von Sarah Becker

Wachstum findet von unten nach oben statt! Klar. Logisch. Müsste man meinen. Denn gerade, wo Machtstrukturen herrschen – ob in der Firma, der Politik oder der Kirche – erleben wir das häufig anders. Das heißt, so ganz stimmt das natürlich nicht. Wir erleben in diesen Strukturen ja nicht, dass etwas von oben nach unten wächst. Sondern, dass bei näherem Betrachten einfach gar nichts wächst. Wie auch, wenn den Wurzeln und dem Boden nicht genug Beachtung geschenkt wird und ihre Stimmen ungehört bleiben. Wie erleben die Menschen diesen Vorgang bei sich in ihrer Kirchengemeinde? Wir haben nachgefragt. 

In meiner Pfarrei wird ganz praktisch deutlich, dass Kirche von unten wächst: Es gibt seit fast 20 Jahren regelmäßig dort Kinderkirche. Das Angebot lockt weit über die Pfarreigrenzen hinweg Familien mit kleinen Kindern an. Viele der ehemaligen Kinderkirchenkinder haben auch die Erstkommunion in unserer Pfarrei gefeiert, weil sie sich dort inzwischen einfach zuhause fühlen. Viele bleiben auch als Ministranten, einige sind lange Zeit auch als Oberministranten aktiv oder leiten Gruppen für die ehemaligen Kommunionkinder. So wird für mich deutlich: Wer sich akzeptiert und angenommen weiß, erlebt Kirche als positiv und baut leichter eine Bindung zu einer „Organisation“ auf, die in der Außenwirkung derzeit nicht immer attraktiv wirkt.

Markus Hauck, 45 Jahre

Sarah Becker

Journalistin, Mitglied der basis-Redaktion.

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