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Reinhold Nann

Katakombenpakt

23.10.2019

Am Ende der Amazonassynode wurde über einen Abschlusstext abgestimmt. Dieses synodale Vorgehen lässt gewisse Tendenzen erkennen, die der Papst mit Sicherheit in seinem post-synodalen apostolischen Schreiben berücksichtigen wird. Mehr noch als der Text eines Abschlussdokumentes hat mich aber der “Katakombenpakt für das gemeinsame Haus” vom letzten Sonntag überrascht und fasziniert. Hatten doch bereits während des Konzils ca. 50 Bischöfe einen “Katakombenpakt” unterschrieben, eine Selbstverpflichtung, sich für eine arme Kirche der Armen zu engagieren.

An diesen Pakt der Konzilsbischöfe haben sich nun Bischöfe und Laien der Amazonassynode angelehnt und erneut einen “Katakombenpakt” für die Amazonasvölker und die Umwelt geschlossen. Müssten wir nicht auch jeweils vor Ort ein solches Bündnis für die Umwelt schließen?

Müssten wir nicht wie der Zöllner im Evangelium des kommenden Sonntags uns genauso an die Brust klopfen und sagen: “O Gott, erbarme Dich meiner, denn ich habe gesündigt?” Unsere Umweltsünden, schreien die nicht zum Himmel? Wäre es nicht an der Zeit, ernsthafte Selbstverpflichtungen zum Schutz des gemeinsamen Hauses abzulegen? Sind nicht die Lügner des Klimawandels wie dieser Pharisäer, der glaubt, alles richtig zu machen und keine Bekehrung nötig hat?

Die Amazonassynode lädt uns zu einer dreifachen Bekehrung ein:

  • Die pastorale Bekehrung: Weg von Programmen hin zum konkreten Menschen.
  • Die ökologische Bekehrung: hin zur Bewahrung des gemeinsamen Hauses.
  • Die synodale Bekehrung: vom Klerikalismus hin zu einer Kirche, die sich vom heiligen Geist leiten lässt, der in allen Gläubigen lebt und spricht.

 

Bischof Reinhold Nann, Caravelli / Peru
 


                                  Am Amazonas – Foto: © pixabay.com

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