Reinhold Nann
Drei „Kontaktstellen“
23.05.2018
Erinnern Sie sich an die Serie von Filmen “Mission Impossible” mit Tom Cruise? Da geht es um einen Agenten, der einen unmöglichen Auftrag, eine unmögliche Mission ausführen soll. Eine unmögliche Mission ist auch das, was Jesus seinen Jüngern am Tag seiner Himmelfahrt aufträgt: “Geht hinaus in alle Welt. Macht alle Menschen zu meinen Jüngern und tauft sie!“ Es waren doch nur ein paar Fischer, diese Apostel, ohne Erfahrung, ohne Geld und Einfluss. Unmöglich. Der Auftrag bleibt nicht ganz erfüllt bis heute.
Aber es ist dennoch erstaunlich, dass in wenigen Jahren Tausende zu Christen wurden und heute sind es Millionen. Wie war das möglich? Aus menschlicher Kraft ist das nicht zu erklären. Vielleicht eher aus dieser speziellen Formel, mit der getauft werden sollte: “Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes.” Nicht im Namen der Apostel oder der Kirche wird man Christ, sondern im Namen Gottes. Und im Namen eines Gottes, der gar nicht so einfach zu begreifen ist: Es ist ein Wesen, das sich in drei verschiedenen Personen zeigt: Der Vater, der der Ursprung von allem ist. Der Sohn, der in Jesus Mensch wurde und den die Apostel erlebt haben. Und der Heilige Geist, den sie am Pfingstfest erhalten haben und der ihnen göttliche Kraft gegeben hat. Die Apostel haben diese drei Personen erlebt. In der Kraft des Geistes Gottes haben sie die unmögliche Mission angenommen und Unmögliches, menschlich gesehen, vollbracht.
An diesem Sonntag der Dreifaltigkeit – in Gott sind Drei in Einem – könnten wir alle versuchen, an diesem geheimnisvollen Wesen “Gott” anzudocken: Es gibt da drei „Kontaktstellen“. Man kann es beim Vater versuchen, beim Sohn oder beim Geist. Im Gespraech mit einem der Drei wird man irgendwie ins Wesen Gottes hineingezogen. Wenn ich mich als Kind Gottes fühle, bete ich eher zum Vater. Wenn ich den Ratschlag eines Freundes brauche, zu Jesus. Und wenn mir die Energie oder die Einsicht fehl,t zum Heiligen Geist. Einfach drauflosreden.
Bischof Reinhold Nann, Caravelli / Peru
Foto: © privat