0261.604090

Angebote vor Ort, die Sicherheit geben 

Erkenntnisse eines Politikeinsteigers

von Paul Rosch

„Es ist immer sehr schwierig, über den Wert politischer Ziele zu urteilen, wenn deren Erreichung noch in weiter Ferne liegt. Ich glaube daher, dass man eine politische Bewegung nie nach seinen Zielen beurteilen darf, die sie laut verkündet und vielleicht auch wirklich anstrebt, sondern nur nach den Mitteln, die sie zu ihrer Verwirklichung einsetzt.“

Werner Heisenberg

Es war im Mai 2019, kurz vor der Wahl am 26. Mai, als meine politische Arbeit so richtig begann. Ich stand mit einigen Mitstreitern auf dem Hauptmarkt der Stadt Gotha und habe die letzten Flyer und Handzettel unter die Menschen gebracht. Meine Strategie war es, mich den Wählerinnen und Wählern authentisch und von Angesicht zu Angesicht zu präsentieren und nicht, wie so oft, über viele riesige Plakate, die in der Stadt in einer hohen Zahl an jedem Mast anonym grüßen und die Menschen von mir überzeugen sollen. Die Bürgerinnen und Bürger waren sehr dankbar darüber, dass wir dastanden und zuhörten und ihnen unserer Ziele greifbar schilderten. Darüber hinaus wussten wir auch, was die Menschen brauchen und was ihr Bedarf und ihre Bedürfnisse sind. Den Kern dieser Beschreibungen belegt das oben gegebene Zitat vom Physiker, Politiker und Philosoph Werner Heisenberg. 

Woran klammern sich Menschen? 

Menschen, die mir in meiner Wahlkampfzeit begegneten, klammern sich an klare Aussagen, ja an Halt, Orientierung, gute Worte, ein offenes Ohr, daran, dass ihnen jemand zuhört und da ein Mensch sich ihrer Probleme und Fragen einfach annimmt. Als Politiker einer mittelgroßen Stadt in Thüringen sind diese eben genannten Dinge das Handwerkszeug eines Stadtrates und bei mir auch eines Sozial-, Sport- und Kulturausschussvorsitzenden. Wie schon angeklungen ist, möchten die Bürgerinnen und Bürger direkten Kontakt zu einem Politiker haben und ein Gespräch auf Augenhöhe. Besonders gut ist es dann, wenn einem fachkundige Kollegen zur Seite stehen und somit ein möglichst weiter Horizont vorhanden ist. So gibt es in unserem Stadtrat viele verschiedene Menschen- und Berufsgruppen, und das macht ja die Vielfalt der Lösungsansätze verschiedener Probleme und Fragestellungen möglich und vor allem spannend.

Was passiert bei uns konkret? 

In Gotha wird momentan viel gebaut, die Stadt bekommt ein neues Gewand und soll sich der modernsten stadtplanerischen Errungenschaften annehmen. So ist aktuell die halbe Stadt eine Großbaustelle, auf dem Hauptmarkt, in der Friedrichstraße, in der Uelleberstraße und an weiteren Stellen. Wege zu Händlern sind versperrt, Menschen können nicht auf gewohnten Pfaden wandeln und shoppen. Es ist interessant zu sehen, wie sich die Menschen verhalten. Manch einer hocherfreut, dass sich wieder etwas in der Stadt tut, ein anderer wutentbrannt, weil er nicht so einfach an sein Ziel kommt, wieder einem anderen ist es fast nicht aufgefallen, dass Absperrungen da sind. Alles Dinge, die Menschen bewegen, manchmal auch belasten. Um die Händler in dieser schweren Situation zu unterstützen, hat der Gewerbeverein die Aktion „Kauf lokal – Hauptmarkt offen“ gestartet, die viele Menschen wieder in die Innenstadt zieht. Ein neues großes Fachmarktzentrum in der Gartenstraße in Gotha mit Arkaden und einem Denkmal an die jüdische Synagoge werden ab Herbst dieses Jahres ein neues Highlight in der Innenstadt sein.

Wir haben viel zu bieten

Auch sportlich und kulturell hat Gotha sehr viel zu bieten und gerade sind wir in der Planung neuer Attraktionen. Mit dem Bau eines neuen Ballspiel- und Skaterparks sowie dem Neubau einer super modernen Jugendherberge in der Innenstadt sind wir dann sehr gut aufgestellt im Rennen der modernen und jungen Städte. Darüber hinaus wird unser Schloss Friedenstein saniert und die Kunstschätz von Rembrandt werden für unser herzogliches Museum restauriert. Neuer Wohnraum wird großflächig in der Innenstadt und in den Stadtteilen erschlossen und die Orangerie samt ihrer Häuser wird für die Buga 2021 in Erfurt als Außenstandtort saniert und aufgehübscht. Ein „Fairtrade“-Siegel und das Siegel „Bienenfreundliche Stadt“ hat Gotha schon verliehen bekommen. Die „Kulturstadt“ Gotha GmbH hat sich ein komplett neues Konzept in Kooperation mit Hotel- und Touristikgewerbe und der Thüringen Philharmonie Gotha- Eisenach überlegt und im kommenden Jahr 2021 wird es ein großes internationales Bachfest geben, zu dem Chöre, Orchester und Prominenz aus der Welt eingeladen sind. Momentan bin ich mit meinem Kollegen, der der Fraktion von Bündnis 90/Die Grünen angehört, an der Planung eines Cafés im Park und einem eventuellen Beachvolleyballplatz. Des Weiteren sind wir auch in der Planung neuer Clubs und Bars in Gotha, die allerdings von Privatbetreibern betrieben werden müssen.

Es ist also zu erkennen, dass die Residenzstadt Gotha mit Ihrem Oberbürgermeister, dem Stadtrat, der Verwaltung und den städtischen Gesellschaften sehr viel auf die Beine stellt und Gotha zu einem echten Leuchtturm in Thüringen werden lässt. Gerade in den zurückliegenden Jahren wird Gotha auch zum Wohnort für Pendler in Thüringen, aber auch über die thüringischen Grenzen hinaus. 

Durch die Corona-Pandemie wird momentan, wie überall, einiges lahm gelegt –sowohl auf sozialer Ebene als auch auf finanzieller. Gerade jetzt klammern die Menschen an beständige und klare Aussagen und ein gutes, richtungsweisendes Wort. In der Residenzstadt Gotha können sich die Menschen darauf verlassen und auf eine sehr gute Arbeit der politischen und gesellschaftlichen Amtsträger bauen. 

Der erste Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland hat einmal gesagt:

„Man darf niemals ‚zu spät‘ sagen. Auch in der Politik ist es niemals zu spät. Es ist immer Zeit für einen neuen Anfang.“ 

Konrad Adenauer

Gotha hat das umgesetzt. Kommen Sie selber in unsere schöne Stadt und sehen Sie, wie eine Stadt sich nach der Wende bis heute sehr positiv entwickelt hat. Hier kann man immer auf ein gutes Fundament menschlicher, politischer, ökonomischer und ökologischer Arbeit bauen.

Paul Rosch

Professor Dr., Hochschullehrer für Philosophie an der Katholischen Hochschule NRW, Vorstandsmitglied im Josef-Kentenich-Institut.

Download basis → Shop


Foto: © artfocus · stock.adobe.com