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Berufungspastoral digital

Berufungspastoral digital

Das Feuer findet seinen Weg

von Laura Wolff

Corona hat die Welt auf den Kopf gestellt – auch die der Berufungspastoral. Wo vorher Events und persönliche Begegnungen das Tagesgeschäft prägten und Vorbereitungen auf Hochtouren liefen, hieß es plötzlich: Stopp! Was jetzt? Abwarten bis all das wieder möglich ist? In eine Lähmung verfallen? Oder vielleicht doch aufmerksam werden, wo sich Türen öffnen, das Wesentliche in den Blick nehmen, Neues ausprobieren und Aufbrüche wagen? Wir von der Berufungspastoral haben uns für letzteren Weg entschieden. Schnell wurde deutlich, dass diese erzwungene Unterbrechung der Arbeitsroutine neue Kräfte und Ideen freisetzt. Abseits von Altbekanntem und bereits Erprobtem entstehen Räume, in denen neu gedacht werden darf und Kreativität frei wird.

Die Corona-Pandemie wirkt wie ein Brennglas. Dabei kristallisieren sich vier zentrale Beobachtungen im Hinblick auf die Berufungspastoral in diesen Zeiten heraus.

Erstens: Es kommt auf das Feuer
jedes einzelnen Mitarbeitenden an.

Im Büro meines Kollegen steht eine Karte mit dem Zitat des Augustinus: „In Dir muss brennen, was Du in anderen entzünden willst.“. Wie treffend das doch die Arbeit in dieser Zeit beschreibt. Wo vorher bereits dieses innere Feuer für Christus und seine Botschaft erloschen ist, da wird Pastoral in dieser Krisenzeit schwierig, da ist sie gelähmt und kraftlos. Wo dieses Feuer aber in Menschen brennt, da findet sie ihren Weg – durch alle Widrigkeiten hindurch. Als Aufgabe folgt daraus, dieses Feuer in uns lebendig zu halten, uns Zeit zu nehmen, uns an die erste Liebe unserer Berufung zu erinnern und uns bewusst zu machen, was Gott Großes in uns hineingelegt hat. Denn auch digitale Angebote können nicht einfach in einem luftleeren Raum stehen, sondern sie brauchen Gesichter und Menschen. Berufungspastoral ist – ob in Zeiten von Corona oder nicht – Aufgabe jedes einzelnen pastoralen Mitarbeiters. Nicht umsonst hebt Papst Franziskus im Nachsynodalen Schreiben Christus vivit hervor, dass jede Pastoral Berufungspastoral ist. Es genügt nicht, Berufungspastoral von einer zentralen Stelle aus zu betreiben und dieses Handlungsfeld immer wieder in Erinnerung zu rufen. Es braucht Menschen vor Ort, die sich verschrieben haben, andere Menschen – besonders Jugendliche und junge Erwachsene – zu begleiten und sich mit ihnen auf die Suche zu machen im Abenteuer der Berufung. …

 

Laura Wolff

M.Ed., Referentin für Berufungspastoral im Bistum Trier.

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