„Du bist da. Das reicht“
Franziskanerbruder Tobias Matheis hilft in der Straßenambulanz Menschen, die ganz unten sind
Von Markus Hauck
Würzburg „Wenn es dir gut tut, dann komm!“ Diesen Satz des heiligen Franziskus lebt er Tag für Tag: Franziskanerbruder Tobias Matheis kümmert sich um die Obdachlosen Würzburgs. Mit der von ihm ins Leben gerufenen Straßenambulanz versorgt er Wohnungslose und Hilfsbedürftige medizinisch, aber auch seelsorgerisch. Seine Klienten trifft er in der Bahnhofsmission, in der Wärmestube oder in den Verfügungswohnungen an. Dafür fährt er mehrmals pro Woche aus dem rund 50 Kilometer entfernt gelegenen Kloster Schönau im Landkreis Main-Spessart in die Domstadt am Main.
Angefangen hat alles im Jahr 2003: „Als Franziskaner stehe ich in der Tradition des heiligen Franziskus. Wir können heute nicht mehr genau so leben wie Franziskus vor 800 Jahren, aber das, was er mit seinem Tun erreichen wollte, nämlich das Evangelium leben und denen helfen, die bedürftig sind, das ist heute auch noch zu machen“, sagt Bruder Tobias. So wie Franziskus wollte er dort helfen, wo die Not am größten ist. Als er von einem Projekt in Nürnberg hörte, das Obdachlose medizinisch versorgt, kam der gelernte Krankenpfleger auf die Idee, in Würzburg etwas Ähnliches zu versuchen.
Seitdem zieht Bruder Tobias mit seinem Koffer voll Verbandsmaterial, Salben und vielem mehr durch die Stadt, um denen zu helfen, die „ganz unten sind“. „Viele sind dankbar für die Hilfe, andere lehnen sie ab. Ich bin jede Woche wieder da – trotzdem. In den vergangenen Jahren habe ich zu vielen, die auf der Straße leben, eine Beziehung, ein starkes Vertrauensverhältnis aufgebaut. Ich helfe diesen Menschen, aber sie geben mir auch sehr viel zurück.“ …
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