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Ein Internet, verschiedene Welten

Vater mit Kindern vor dem Laptop

Ein Internet, verschiedene Welten

Eine Metastudie gibt Einblick die unterschiedliche Nutzung digitaler Medien in verschiedenen Altersgruppen

von Markus Hauck

O oder 1. So funktioniert die digitale Welt im Kern. Hop oder top. Schalter an oder Schalter aus. So lautet das Grundprinzip der maschinellen Informationsverarbeitung. Hand aufs Herz: Wenn es um die digitale Welt geht, neigen viele von uns dazu, ganz ähnlich darüber zu denken. Für die einen ist alles super, machen das Internet und seine Möglichkeiten die Welt in erster Linie schöner, schneller, weiter. Die andere Fraktion steht dem Thema doch eher skeptisch gegenüber. Eben weil alles schneller, ständig verfügbar, beliebiger zu werden scheint.

Die empirische Sozialforschung geht jedes Thema ganz nüchtern an. Sie schaut, fragt und zählt nach. Eine aktuelle Metastudie des Internationalen Zentralinstituts für das Jugend- und Bildungsfernsehen (IZI) hat 2021 eine Vielzahl solcher Studien gesichtet und die Ergebnisse mit besonderem Blick auf die junge Generation zusammengefasst. 

Das Smartphone ist Grundausstattung

Zu den wenig überraschenden Erkenntnissen zählt, dass WLAN, Smartphone, Laptop und Fernseher praktisch zur Grundausstattung deutscher Haushalte zählen. Einen Internetzugang, ein Smartphone und einen Computer hat demnach auch fast jeder Jugendliche ab 14 Jahren, einen eigenen Fernseher jeder zweite. Dabei liegt die Priorität für Jugendliche ab 12 Jahren darauf, ein Handy zu besitzen. Ein eigener Fernseher oder Computer scheint erst später von Interesse zu sein. Der simple Grund: Lineares Fernsehen, also am Bildschirm zu schauen, was gerade ausgestrahlt wird, ist eher das Ding der Erwachsenen. Alle Menschen in Deutschland schauen demnach im Schnitt fast doppelt so viel lineares Fernsehen pro Tag (168 Minuten) wie 14- bis 19-Jährige (88 Minuten).

Nach den Medien gefragt, die sie pro Woche ein- oder mehrmals nutzen, sind bei Jugendlichen Internet, Smartphone, Musik hören und Online-Videos bei praktisch allen Befragten Treffer, das Radio nannten noch knapp 60 Prozent, Bücher, Tageszeitungen und gedruckte Zeitschriften landen auf den hinteren Plätzen.


Markus Hauck

Leiter der Pressestelle im Bistum Würzburg, Mitglied der basis-Redaktion.

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