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Erfahrungen des Heiligen Geistes im Lobpreis

Erfahrungen des Heiligen Geistes im Lobpreis 

von Marietta und Arnulf Rausch

Als wir 1985 nach München umzogen, verbrachten wir unsere ersten sieben Jahre in einem fünfstöckigen Pfarrhaus in Neuperlach. In diesem Haus gab es Wohngemeinschaften der Pfarrer der verschiedenen Gemeinden des Stadtteils und von Studierenden der Gemeinschaft Emmanuel, alleinstehenden Personen und weitere Familien. Dadurch bekamen wir Kontakt zu fünf verschiedenen Erneuerungsbewegungen der katholischen Kirche. Im Haus herrschte Aufbruchstimmung und die Atmosphäre war von lebendigem Glauben durchdrungen. 

Unser damaliger Gemeindepfarrer Kurt Gartner war Fokolarpriester und gleichzeitig Sprecher der Charismatischen Erneuerungsbewegung (CE) Münchens. In unserer Pfarrei fanden immer wieder Seminare statt, die zur Lebensübergabe hinführten und die innere Heilung zum Thema hatten. Unweigerlich wurden wir mit Lobpreis, Sprachengebet, prophetischer Rede, fürbittendem Segensgebet mit Handauflegung und anderem konfrontiert. 

Diese Erfahrungen wurden für unseren weiteren gemeinsamen Lebensweg sehr bedeutsam. Als Schönstätter sahen wir uns herausgefordert, uns damit auseinanderzusetzen. Vor dem Hintergrund unseres Glaubens an die Vorsehung Gottes waren wir offen für diese neuen geistlichen Phänomene, die uns die Nähe Gottes in solch dichter Weise erfahrbar machten. Wir erkannten die Bedeutung dieser neuen Art des Gebets und der aktiven Teilnahme an den Gottesdiensten für die „neue Kirche“, die nach Pater Josef Kentenich am Entstehen ist.

Lobpreis öffnet Räume, gemeinsam Gott zu begegnen 

 Seitdem erleben wir Lobpreis auch in vielen Begegnungen mit Christen anderer Konfessionen als einende Lebens- und Glaubenshaltung. 

Es ist uns deutlich geworden, dass diese wichtigen Glaubenserfahrungen ihre Legimitation in der Heiligen Schrift haben. So heißt es im Epheserbrief 5,18b-20: 

„Lasst euch vom Geist erfüllen!  Lasst in eurer Mitte Psalmen, Hymnen und geistliche Lieder erklingen, singt und jubelt aus vollem Herzen dem Herrn!  Sagt Gott, dem Vater, jederzeit Dank für alles im Namen unseres Herrn Jesus Christus!“

Der Lobpreis führt direkt in die Nähe und Gegenwart Gottes.
Es geht dabei nicht in erster Linie um tolle und professionelle Musik, ausgefeilte Texte oder glänzend formulierte Gebete, sondern darum, sich der Größe Gottes bewusst zu werden, seine Gegenwart und sein wunderbares Handeln in unserem alltäglichen Leben zu entdecken und ihn dafür zu loben, zu preisen und ihm zu danken.

Ein entscheidender Teil des Lobpreises ist das freie Gebet. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer im Lobpreisgottesdienst sind aufgefordert, sich aktiv einzubringen und aus ihrem Herzen heraus – auch laut – zu beten. 

Für uns ist es wichtig geworden, grundsätzlich mit unserem ganzen Leib in das Gebet einzutreten. Bei der Anbetung ist das offensichtlich: Wir knien nieder, wenn Jesus in seiner verborgenen Gegenwart im eucharistischen Brot anwesend ist. Im Lobpreis erscheint es daher natürlich eine geöffnete Körperhaltung einzunehmen, die Hände zu öffnen und zu erheben, zu tanzen oder andere Formen der Verehrung zu wählen.

Im Urchristentum war das die normale Haltung beim Gebet. Sie bringt zum Ausdruck, dass man auf jeden Selbstschutz verzichtet, sich ganz für den Heiligen Geist öffnet und hingibt, Gott allein die Ehre gibt, sich ausstreckt nach der Herrlichkeit und Gegenwart Gottes.  

(Einzelausgabe kaufen für 3,80 € oder abonnieren)

 

Marietta und Arnulf Rausch

Verheiratet, beide im Ruhestand, davor Studiendirektorin für Mathe und Katholische Religion bzw. Diplom-Informatiker, Ehepaar des Internationalen Institutes der Schönstattfamilien, drei Kinder, vier Enkel, beide aus Lohr am Main, Studium in Würzburg, seit 1985 in München.

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Beitragsfoto: © Marietta und Arnulf Rausch

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