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Freudenkünstler werden von Anfang an

Junge Familie liegt lachend und balgend auf der Wiese. Vater, Mutter und zwei Kinder.

Freudenkünstler werden von Anfang an

von Maria Wolff

An vielen Orten ging es im vergangenen Monat wieder mal rund: Fastnacht, Karneval – es macht Spaß zu feiern und die Sorgen des Alltags zu vergessen. Als alte Mainzerin stimme ich dem gerne zu – mit folgendem Zusatz: … wenn man davon auch was mitbekommen hat. Hat jemand einen Alkohol-Filmriss, nutzt ihm das Ereignis für seine Grundstimmung herzlich wenig. Für mich gehört dann auch dazu: Ohne den Aschermittwoch als Einstieg in die österliche Bußzeit wäre Fastnacht für mich nur halb so viel wert. Und umgekehrt: Ohne in irgendeiner Form Fastnacht mit Momenten der Freude hätte der Fastenweg auch nicht die Durchschlagskraft und Tiefe. 

Für andere mag das anders sein, aber was wohl für jeden von uns gilt: Ernsthaftigkeit braucht die Ergänzung durch das Lebensgefühl der Freude, sonst leben wir als düstere Gestalten mit null Anziehungskraft. Und zur voll menschlichen Freude gehört, dass auch die Sinne in reichem Maße zum Zug kommen. Letztens lernten wir in einem Fernsehfilm: Lachen als Therapie wirkt, weil das Hirn die Info bekommt, dass ich froh und beschwingt bin. So sind wir Menschen nun mal. Gott will uns so vielfältig beschenken, dass wir uns vor einer ungesunden Einseitigkeit getrost hüten dürfen. Jesus hat auch gefeiert. Auch in unseren Gemeinschaften wird Freude regelrecht gepflegt. Und diese Freude, die wach und dankbar erlebt wird, hilft uns das Leben zu meistern.

Schlaflose Nächte mit kleinen Kindern, Gefühlsdürre in der Ehe und Familie, Krankheiten, Geldsorgen, Zukunftsängste, Trauer durch Verluste – der Grundton unseres Herzens wird entscheidend sein, wie lebenstüchtig wir diese unsere persönlichen Lebenshürden meistern.

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Maria Wolff

Institut der Schönstattfamilien,
Mitglied der basis-Redaktion.

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Beitragsfoto: © liderina · stock.adobe.com