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Hilfe zur Selbsthilfe 

Hilfe zur Selbsthilfe 

Das Internetportal „intakt.info“ gibt Eltern behinderter Kinder Unterstützung für den Alltag

von Markus Hauck

„Ich weiß nicht, ob ich hier wirklich richtig bin. Aber ich habe keine Ahnung, wo ich sonst Hilfe bekomme. Vielleicht könnt ihr mir weiterhelfen.“ Die meisten Eintragungen im Forum der Internetplattform intakt.info beginnen mit diesen Worten, bevor betroffene Eltern ihre Fragen stellen, um Rat und um Hilfe bitten. 

Die Plattform, die vom Familienbund der Katholiken (FDK) im Bistum Würzburg getragen wird, ist eine wichtige Anlaufstelle für Eltern behinderter Kinder und bietet Betroffenen Unterstützung im Alltag: Von der Inklusion über Frühförderung, von der Pflegeversicherung bis zur Grundsicherung werden nicht nur komplexe Themen behandelt oder aktuelle Gesetzestexte „übersetzt“ und für Betroffene erläutert, sondern auch gleich die entsprechenden rechtlichen Hilfen und Leistungen klar dargestellt und praktisch verlinkt. „Betroffene Eltern sollen sich im Dschungel des Sozialrechts zurechtfinden“, sagt Hildegard Metzger, Mitbegründerin von intakt.info und Mutter einer behinderten Tochter. Wer ein behindertes Kind habe, fühle sich anfangs oft alleine, sei verzweifelt oder einfach nur völlig überfordert mit der ganzen Situation. „Es ist schwer, den Überblick zu behalten, um sich mit Begriffen wie Eingliederungshilfe, Verhinderungspflege oder dem Bundesteilhabegesetz zu beschäftigen.“

Fragen stellen und kompetente Antworten finden

Im Forum können Eltern anonym ihre Fragen stellen, ihre Probleme schildern und auf kompetente Antworten von anderen betroffenen Eltern oder dem Moderatorenteam vertrauen. Getreu dem Motto „Hilfe zur Selbsthilfe“ kann man sich bei intakt Hilfe holen oder Tipps geben. Was die Plattform außerdem auszeichnet, ist die besonders breite und differenzierte Vernetzung, die einen Überblick über ganz verschiedene Unterstützungsangebote bietet: Speziell für Interessierte aus Bayern pflegt intakt.info eine Adressendatenbank mit etwa 6000 Kontakten und Anlaufstellen. „Wir stellen einen sehr hohen Anspruch an uns selbst“, sagt Metzger. „Ganz wichtig ist uns, dass immer jemand da ist, der die ankommenden Fragen beantwortet.“ Außerdem achte das Moderatorenteam auf bestimmte Regeln und Umgangsformen im Forum – „und natürlich darauf, dass die Beiträge eine gewisse Qualität haben, sodass sich die Leute auch darauf verlassen können“.

Markus Hauck

Leiter der Pressestelle im Bistum Würzburg, Mitglied der basis-Redaktion.

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