Hinterlässt die Lebensgeschichte Spuren im Erbgut?
von Volker Schmitt
Warum erkranken manche Menschen und andere nicht? Was bestimmt, wie alt wir werden können? Für alle diese Merkmale ist ein komplexes Zusammenspiel von Widerfahrnissen aus der eigenen Lebensgeschichte und einer genetischen (erblichen) Veranlagung verantwortlich. Der Einfluss einer von der eigenen Lebensgeschichte unabhängigen genetischen Disposition für bestimmte körperliche und seelische Erkrankungen ist mittlerweile unbestritten.
Die Informationen der DNA
Doch wo ist diese gespeichert? In den Genen, sollte man meinen. Trägerin der genetischen Information ist eine DNA genannte Substanz, die sich in Form einzelner Chromosomen in jeder Zelle eines Menschen (aber natürlich auch eines Tiers oder einer Pflanze) lokalisiert im Zellkern befindet. Die DNA repräsentiert quasi den Bauplan eines jeden Menschen. Der Code dieses Bauplans beruht in der Abfolge von vier Basen, gleichsam die Buchstaben in der Sprache der Gene. Jeder Mensch trägt in seiner DNA etwa 25.000 Gene. Bei jedem Menschen weist die Abfolge dieses Buchstabencodes geringe Unterschiede auf, so dass jede und jeder – mit Ausnahme eineiiger Zwillinge – genetisch völlig einzigartig ist. Immer wieder treten spontane Veränderungen in der Buchstabenabfolge auf, die, wenn sie in Geschlechtszellen auftreten, auch vererbt werden können. …
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