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Jenseits der Grenzen des Wachstums

Jenseits der Grenzen des Wachstums

von Matthias Frericks

„Quantencomputer schlägt schnellsten Computer der Welt“, diese Schlagzeile ließ vor wenigen Monaten aufhorchen. Einer der ersten Quantencomputer hatte in wenigen Minuten eine Berechnung durchgeführt, für die einer der besten Supercomputer, wenn vielleicht nicht die zunächst behaupteten 10000 Jahre, so nach entsprechenden Optimierungen aber immer noch mehrere Tage gebraucht hätte. Es wurde eine neue Tür des technischen, naturwissenschaftlichen Fortschritts aufgestoßen. Es wurde eine weitere Grenze des Möglichen aufgehoben.

Rechnen mit dem Zufall

In einem Quantencomputer gibt es nicht mehr ein klares An oder Aus, die berühmte 0 oder 1. Er macht sich vielmehr zu Nutze, dass in der Quantenphysik die Bausteine keine eindeutigen Zustände mehr haben, sondern ihre Welt nur noch mit Wahrscheinlichkeiten beschrieben werden kann. Daher kommentierte Albert Einstein die Entwicklung der Theorien der Quantenphysik vor fast hundert Jahren auch kritisch mit „Der Alte (gemeint war Gott) würfelt nicht“. Nun aber ist es gelungen, genau diesen „Zufall“ und die „Unbestimmtheit“, die Teilchen auch miteinander teilen können, zu nutzen, statt sie als Grenze zu sehen. Und so können mit der Quantentechnik komplexe Berechnungen durchgeführt werden, die für eine klare Ja-Nein-Logik eher als unlösbar gelten. Auch wenn es noch Jahre oder sogar Jahrzehnte dauert, bis diese neue Technik aus den Laboren ihren Weg in reale Anwendungen findet, der naturwissenschaftliche Fortschritt ist einmal mehr in Regionen vorgestoßen, die vor nicht allzu langer Zeit noch als ausgeschlossen galten. …

Matthias Frericks

ist Diplom-Physiker und kommt aus Hanau. Er arbeitet als Vertriebsleiter für hochreines Quarzglas und engagiert sich in der Familienarbeit.

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