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Kirche wächst von unten !?

Tulpen aus der Froschperspektive

Kirche wächst von unten !?

von Peter Göttke

Von unten? Das erscheint für so manche unserer Zeitgenossen aus den verschiedensten Perspektiven irgendwie nicht möglich zu sein.

Von oben betrachtet:

Für die Einen, weil sie sich selbst für die Säulen der Kirche halten und sich damit gnadenlos selbst überschätzen. Für die Anderen, weil sie die Kirche von unten nicht als das priesterliche Gottesvolk, sondern als eine undifferenzierte große Masse betrachten, der sie nichts zutrauen und der sie schon gar nicht die Geschicke ihrer Kirche anvertrauen wollen.

Von unten betrachtet:

Für die Einen, weil sie gegenteilige Erfahrungen mit einer autoritären Kirche von oben gemacht haben und sich gleichzeitig nicht vorstellen können, dass das jemals anders sein oder werden könnte. Für die Anderen, weil sie sich selbst dort unten nichts zutrauen und gleichzeitig Angst davor haben, dass sich womöglich etwas ändern könnte…
Eine verfahrene Situation, in der wir als Kirche zu stecken scheinen, wäre da nicht Gott sei Dank meiner Erfahrung nach auch noch eine dritte Gruppe. Jene Gruppe, die sich nicht einfach mit einer künstlichen Spaltung zwischen oben und unten aufhalten, sondern handeln will. Es sind diejenigen unter uns, die sich nicht einfach mit dem status quo und der Richtung, in die er sich entwickelt, zufrieden geben möchten, sondern vor Ort antreten, um diese Kirche mitzugestalten, zukunftsfähig zu machen und Verantwortung zu übernehmen. Dabei sehe ich in ihrem Engagement im Normalfall keinerlei Gegensatz zwischen den vermeintlichen Positionen von unten und von oben, sondern eher eine andere Sicht auf das Gleiche. Im Gegenteil: Erst in einem organischen Mitein-ander zwischen unten und oben liegen für meine Begriffe reale Wachstumschancen für uns als Gemeinschaft der Kirche. 

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