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Kraftvolles Engagement in kritischer Solidarität

Zur Bedeutung von Religion und Christentum für ein Europa der Zukunft

von Sigurd Rink

Wir müssen das positive Potential von Religion für nachhaltige Entwicklung und Frieden in Zukunft stärker einbeziehen! Diese Botschaft kommt aus dem Herzen Europas, ihre Zielrichtung jedoch ist eine andere, es geht um das Engagement des Nordens im globalen Süden. Nachdem der Einfluss von Religion auf die internationale Zusammenarbeit nicht nur lange, sondern zu lange vernachlässigt worden sei, gehe es nun darum, Religion neu ernst zu nehmen – als Partner in der Entwicklungszusammenarbeit. „Die Kraft der Religionen kann zusammenführen“, betont Entwicklungsminister Gerd Müller im Zuge der Vorstellung eines neuen Strategiepapiers des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ), das im Januar 2016 veröffentlicht wurde.
Die Kraft der Religionen kann zusammenführen – gilt das auch und immer noch für Europa selbst? Was sollen und können Religion und Christentum denn beitragen zu einem Europa der Zukunft? Einerseits hat es seinen guten Grund, dass man von Europa als christlichem Abendland spricht. Und auch die Rede von europäischen Werten ist kaum denkbar ohne Rekurs auf die Prägekraft des christlichen Glaubens und der christlichen Kirchen in der europäischen Geschichte. Auf der anderen Seite gibt es kaum eine Region der Welt, in der die Säkularisierung so um sich gegriffen hat und die Bedeutung von Religion für den Alltag der Menschen so gering ist.

Sigurd Rink

Dr. theol., erster hauptamtlicher evangelischer Militärbischof in der Bundesrepublik, zuvor Propst in der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN).

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