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Liturgisch leben  

Liturgisch leben  

Wie ich versuche, unser Familienleben nach dem Kirchenjahr auszurichten

von Stefanie Grabski

Es begann vor einigen Jahren in der Fastenzeit, als ich meine zwei  Jungs aus dem Kindergarten abholte. Der Kleinere schaute mich durchdringend und mit angestrengt gerunzelter Stirn an, bis es schließlich aus ihm herausbrach: „Mama, was haben die mit dem Jesus gemacht?“ Es dauerte einen kleinen Moment, bis mir klar wurde, worauf er hinaus wollte: Im Kindergarten hatten die Erzieherinnen mit den Kindern über die Passionsgeschichte gesprochen, was offensichtlich zu Verwirrung geführt hatte. Da wurde mir klar, dass es nicht reicht. 

Es reicht nicht, es dem Kindergarten oder später der Schule zu überlassen, einen kindgerecht aufbereiteten Zugang zu unserem christlichen Glauben anzubieten. Wenn ich möchte, dass sie die Zusammenhänge und Spannungsbögen, die uns das Kirchenjahr bietet, nachvollziehen können, dann muss ich aktiv werden. Dann muss ich zu Hause eine Umgebung für sie schaffen, in der sie mit möglichst vielen Sinnen unsere Feste und besonderen Zeiten erleben und mitgestalten können, um so zu einem lebendigen Glauben zu kommen, der ihnen eine Grundlage für eine persönliche Beziehung zu Christus bieten kann.

Und so ist über die Jahre ein reicher Fundus an Material, Rezepten und kreativen Ideen entstanden von denen ich ein paar kurz vorstelle.

Von Palmsonntag bis Ostern

Diese Zeit ist bei uns zu Hause besonders intensiv. Ich stelle für die Kinder die einzelnen Ereignisse mit Holzfiguren nach, sodass sie einen Überblick über das Geschehen bekommen und die Stimmung des jeweiligen Tages nachvollziehen können. Der Gründonnerstag ist dabei ein kleines Highlight für die Kinder: Wir backen Fladenbrote und richten den Tisch für das „Familien-Abendmahl“ mit Käse, Antipasti und Rotwein bzw. Traubensaft. Davor bekommen die Kinder die Füße gewaschen, was sie immer besonders toll finden. Am späten Nachmittag des Karsamstag machen wir ein Osterfeuer und laden Freunde und Verwandte zu Stockbrot am Feuer ein.

Stefanie Grabski

Grundschullehrerin, wohnt mit ihrem Mann und den zwei Söhnen in Wesseling (Erzbistum Köln), engagiert sie in der Schönstattbewegung Frauen und Mütter.

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Beitragsfoto: © Stefanie Grabski · stock.adobe.com