Marianische Haltungen in der Bibel
von Peter Wolf
Um „biblisch leben“ zu lernen, muss man nicht zuerst die ganze Bibel lesen oder gar Exegese studieren. Ich bin überzeugt, dass viele Christen einen anderen Zugang dazu in Maria oder Paulus oder sonst einer biblischen Gestalt gefunden haben. Ich kenne viele, die Freude gefunden haben an den Haltungen Mariens, wie sie in der Heiligen Schrift zum Ausdruck gebracht sind. Im Versuch, an diesen marianischen Haltungen sich zu orientieren, sind sie wie selbstverständlich in ein biblisches Denken und Leben hineingewachsen.
In der Zeit des KZ formuliert Pater Kentenich in einem großartigen Dankgebet an den Dreifaltigen Gott:
„Wir preisen Dich, weil das Marienleben
die Norm für unser Tagewerk gegeben,
dass du die Christussonn‘ in ihrer Pracht
in ihm so menschlich nah uns hast gebracht.“
Ich möchte versuchen, entlang an biblischen Aussagen „marianische Haltungen“ aufzuzeigen, die Impulse geben können zu einem biblisch geprägten Leben.
Sie erschrak über die Anrede und überlegte,
was der Gruß zu bedeuten habe. (Lk 1,29)
In der allen vertrauten Verkündigungsszene des Lukasevangeliums (Lk 11,26-38) heißt es von Maria, dass sie über den Gruß des Engels erschrak und überlegte, was der Gruß zu bedeuten habe. Es ist eine durchgängige Erfahrung in der Heiligen Schrift, dass die Begegnung mit Gott und seinem Auftrag den Menschen erschreckt und zum Nachdenken bringt. Gott bricht in ihr Leben ein und Maria überlegt. …
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