von Katrin Keller
Klarheit verschaffen, Entscheidungen treffen, allen Mut zusammen nehmen, loslegen, sich immer wieder neu motivieren, innehalten, achtsam sein, Inventur machen … – diese Gedanken begleiten Menschen ein Leben lang. An einem Tag kann all das nicht gelingen und auch nicht in einem Seminar. Selbst-Coaching oder Selbst-Reflexion hilft uns dabei, jene Bereiche weiterzuentwickeln, auf die wir persönlich Einfluss nehmen können: unser Denken, unser Verhalten und unsere Gefühle.
Was ist meine basis-Reflexion?
„basis-Reflexion“ oder auch Selbst-Reflexion ist die achtsame Begleitung der eigenen aktiven Selbstentwicklung durch eine innere Instanz, den inneren persönlichen Coach und durch Gott. Ich nehme mir gegenüber die Haltung eines achtsamen und fürsorglichen Begleiters, Beraters und Unterstützers ein und lasse mich auf einen offenen Prozess der Selbst-Entwicklung ein. Manche nennen das Gemeinte auch „Selbsterziehung“.
„basis-Reflexion“ ist an dieser Stelle doppelsinnig. Einmal wird auf den letzten Seiten unserer Zeitschrift diese Rubrik erscheinen, um zu einer Selbst-Reflexion zum jeweiligen Thema des Heftes anzuregen. Zugleich geht es dabei um Reflexionen, die mit der Basis unseres eigenen Selbstverständnisses zu tun haben.
In der Selbst-Entwicklung können – wie bei Entwicklung überhaupt – grundsätzlich vier Stufen definiert werden:
- Klarheit über das eigene Potenzial gewinnen,
- richtige Entscheidungen treffen,
- ins Handeln kommen und
- nachhaltig am Ball bleiben.
Den Lauf der Ereignisse werden wir mit Selbst-Coaching / Selbst-Reflexion zwar nicht aufhalten, und es werden auch immer wieder Dinge passieren, gegen die wir nichts tun könn(t)en. Aber es kann uns in die Lage versetzen, diese Prozesse besser zu verstehen und selbstbestimmt zu regulieren.
WIE GESTALTET SICH DIE REFLEXION?
Täglich stellt uns unser Leben vor neue, ganz persönliche Herausforderungen. Nicht selten wünschen wir uns einen Kompass, der uns den für uns ‚richtigen‘ Weg aufzeigen mag. Um diesem einen Schritt näher zu kommen, kann es helfen, sich selbst Fragen zu stellen, vorausgesetzt wir sind dazu bereit, diese eigenverantwortlich und uns gegenüber ehrlich zu beantworten. Analysieren Sie nicht das Problem, sondern richten Sie Ihren Blick auf die Lösung, die Richtung, in der sich die Dinge verändern können.
In der basis-Reflexion dieser basis-Probenummer geht es um das Thema „Die Zeichen der Zeit deuten“. So ist es sinnvoll, in dieser ersten Selbst-Coaching-Einheit anhand eines konkreten Beispiels zum Thema „Die Zeichen der Zeit deuten“ die Selbst-Reflexion anzuregen.
Beispiel: eine Nachricht des Tages
Wie an vielen Abenden der Woche sitze ich vor dem Fernseher, um in der Tagesschau die Nachrichten aus aller Welt zu erfahren. Im 2- oder 3-Minuten-Takt folgen die Nachrichten Schlag auf Schlag. Und jeder Spot und jedes Bild hinterlässt einen Eindruck in meiner Seele.
- Ich wähle eine Nachricht aus. In einem ersten Schritt mache ich mir bewusst: Was in der Tagesschau als pure Information kommt, verwandelt sich in mir zu einem Erlebnis, oft bedrängend.
- In einem weiteren Schritt frage ich mich, was diese Nachricht für mich bedeutet.
- Lösen sie nur Bedauern für die betroffenen Menschen aus?
- Oder Ohnmacht? Unmut oder Zorn? Trauer oder Hilflosigkeit?
- Für einen gläubigen Menschen erhält diese Reflexion eine religiöse Dimension: Ich glaube daran, dass Gott ein Gott des Lebens und der Geschichte ist. Ereignisse sind für mich „Zeichen der Zeit“, in denen sich Gott ausdrückt.
- Was bedeutet diese Nachricht als „Zeichen“ für mich persönlich?
- Habe ich eine Ahnung, was Gott mir damit sagen will?
- Möchte ich eine Antwort geben?
In der nächsten basis-Reflexion, Heft 1 2016, geht es um unsere Zukunftsideen und -strategien.
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