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Permanente Revolution

Permanente Revolution

von Guido Bausenhart

1968 – der Aufstand gegen Traditionen und Autorität. Statt Fahnen werden Transparente getragen, darauf steht „Freiheit“ und „Emanzipation“. Die persönlichen und gesellschaftlichen Verhältnisse werden als nur vermeintlich natur- oder gar gottgegeben entlarvt; sie verdanken sich den Interessen der Mächtigen und werden konsequent hinterfragt und sollen verändert werden. 

Wie können solch starke Impulse von Dauer sein? Jedes Erdbeben verliert seine Kraft. Die Idee einer ‚permanenten Revolution‘ wurde geboren, die den durchaus erfolgreichen so genannten Marsch durch die Institutionen motivierte. „Die Revolutionierung der Revolutionäre ist die entscheidende Voraussetzung für die Revolutionierung der Massen.“ (Rudi Dutschke) 

30 in Jerusalem 

30 in Jerusalem – der schändliche Tod Jesu von Nazareth am Kreuz beendet die hochgesteckten Erwartungen seiner Jüngerinnen und Jünger. Sie hatten alles auf diese eine Karte gesetzt und sehen sich jetzt maßlos enttäuscht. Viele kehren wieder in ihr altes Leben zurück: zu ihren Fischernetzen am See von Galiläa, nach Emmaus; andere bleiben zunächst ratlos in der Stadt. Doch dann kehren die beiden Jünger von Emmaus zurück nach Jerusalem, um den anderen zu erzählen, dass sie den Herrn beim Brotbrechen erkannt hatten
(Lk 24,13ff). In Jerusalem macht gerade die Christusbegegnung des Petrus die Runde (Lk 24,34). Irgendwann werden auch die Frauen, nach dem Markusevangelium die ersten Zeugen der Auferstehung (Mk 16,1-8), aufmerksame Hörer gefunden haben. Verschiedene Personen erleben auf ihre persönliche Weise, dass der Tote des Karfreitags ihnen lebendig begegnet. Sie stimmen im Zeugnis überein: Jesus lebt. Die unerhörte
Jesusgeschichte erlebt einen neuen Anfang. …

 

Guido Bausenhart

Univ.-Prof. Dr. theol., Rottenburg, verantwortlich für den Bereich Theologie in der basis.

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