Schnuller am Altar
Lebensvorgang Hausheiligtum
von Elmar Busse
Die Tür wird mir geöffnet. Die Familie erwartet mich. Auf dem Regalbrett unter dem „Hausheiligtum“ brennt ein Teelicht. Ein Schnuller liegt daneben. Das ist kein unordentliches Versehen des Dreijährigen, der manchmal aus der aufgeräumten Wohnküche einen Abenteuerspielplatz inklusive Lego-Großbaustelle macht. Der Schnuller auf dem Regalbrett ist Symbol für einen Erfolg: „Ich brauche ihn nicht mehr! Ich bin schon groß!“ – Als Pater Josef Kentenich in den 1950er und -60er Jahren in Milwaukee mit Familien arbeitete, wurde die Idee des „Hausheiligtums“ geboren.
Erinnern wir uns: Am Anfang Schönstatts stand keine außergewöhnliche Marienerscheinung und kein Wunder. Ein nüchterner Vortrag des Spirituals am Beginn des neuen Schuljahres in der renovierten Friedhofskapelle in Vallendar-Schönstatt war der Start. In dem Vortrag sprach Pater Kentenich von einer stillen Lieblingsidee: Wäre es nicht möglich, dass wir durch unsere Gebete und Opfer die Gottesmutter bitten, sich hier niederzulassen und Gnaden auszuteilen? …
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