Sie haben keinen Wein mehr
Für das Leben anderer Menschen vor Gott einstehen
von Maribirga Overhaus
Als der Leiter der Redaktion der Basis mich um meinen Beitrag für dieses Heft bat, stutzte ich zuerst: Nach-verkosten beim fürbittenden Gebet – ist das nicht ein Widerspruch in sich? Nachkosten und für die Leiden anderer im Gebet einstehen? Nachkosten bedeutet für mich: Erlebnisse in der Seele nachklingen lassen, gemachte Erfahrungen immer neu zu bedenken und tiefer zu durchdringen, die Führung Gottes in meinem Alltag entdecken.
Die vielen Nöte der Welt oder ganz konkreter Personen vor Gott zu bringen, das ist zuerst einmal harte Arbeit, die für mich als Anbetungsschwester täglich konkret wird. An allen Werktagen hören wir bei unserem gemeinsamen Frühstück die Anliegen, die bei uns ankommen. Ich selber bin jeden zweiten Tag dran, sie den Mitschwestern mitzuteilen. Das bedeutet für mich, dass ich die vielen Briefe, Mails und Telefonate in mich aufnehme und die Anliegen ohne Namen weitergebe. …
Foto: © Quelle: Schönstatt