Wie beruflicher Stress zur Depression führen kann
von Klaus Glas
Herbert D. (50), Lehrer an einer berufsbildenden Schule, ist seit Monaten niedergedrückt. Nichts macht ihm mehr richtig Freude. Er hat Probleme mit dem Einschlafen, weil er am Abend seine „Sorgen mit ins Bett nimmt“, wie er sagt. Mit der Konzentration hapert es; neulich erst hat er einen wichtigen Konferenztermin verpasst, woraufhin er sich Vorwürfe machte. Wenn er in schlechter Stimmung auf sein bisheriges Leben zurückblickt, scheinen da bloß eine Menge Fehlschläge zu sein. Herr D. fühlt sich so ausgebrannt, dass er auf Drängen seiner Frau einen Psychiater konsultiert. Dieser diagnostiziert eine „mittelgradige depressive Episode“ und zusätzlich ein „Burn-out-Syndrom“. Der Arzt attestiert eine Arbeitsunfähigkeit für vier Wochen. Der Patient mailt einem Kollegen: „Ich bin für längere Zeit krank, ich habe ein Burn-out.“ …
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