Editorial basis 03.2020
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Liebe Leserin, lieber Leser!
Es gibt wenige Themen, die derzeit die Gesellschaft so polarisieren wie der Klimawandel. Für die einen ist er blanke Hysterie, für die anderen ist es bereits fünf nach Zwölf, das Ende mehr als nahe. Obwohl die Mehrheit der Wissenschaftler keine Zweifel am menschengemachten Einfluss auf das Klima hat, sprechen Gegner von der „Greta-Sekte“ und machen die inzwischen 17-jährige Schwedin Greta Thunberg, das Gesicht der „Fridays-for-Future“-Bewegung, zum Ziel ihres Hasses.
Zwischen vermeintlicher Klimahysterie auf der einen Seite und einer Gleichgültigkeit und „Immer-weiter-so“-Mentalität auf der anderen Seite versucht das vorliegende Heft der „basis“ Orientierung und Anregung zu geben.
Wie viel machbar ist, wenn der entsprechende Wille da ist, zeigt ein Blick auf die unterfränkische Benediktinerabtei Münsterschwarzach. Diese hat schon heute eine negative CO2-Bilanz. Damit ist das Kloster also deutlich weiter als die Ziele des von vielen als große Herausforderung eingestufte „Green Deal“, den EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen kürzlich verkündete. Wie das geht und mit welchen Maßnahmen die Mönche dieses Ziel erreicht haben, erläutert der Cellerar das Klosters.
Damit haben die Benediktiner von Münsterschwarzach für sich schon umgesetzt, was Papst Franziskus spätestens mit „Laudato si‘“ zum Auftrag der Christen erhoben hat. Im gemeinsamen Haus ist der Einsatz zum Erhalt der Schöpfung demnach so wichtig, weil die Auswirkungen vor allem die Armen treffen.
Der sorgsame und nachhaltige Umgang mit der Schöpfung ist bereits im Alten Testament grundgelegt, auch wenn der Satz „Macht euch die Erde untertan“ aus bibelwissenschaftlicher Sicht oft grundlegend falsch verstanden wurde. Wie er richtig verstanden wird, verrät ein Bibelfachmann. Wir blicken mit Ihnen darauf, wie indigene Völker in Peru am eigenen Leib massiv den Klimawandel spüren. Ein Jäger erläutert, warum das Jagen ein wichtiger Beitrag zum Arten- und Klimaschutz sein kann. Und ein Bürgermeister berichtet, welche Herausforderungen der Glaube an den Fortschritt als Lösung für alle Schwierigkeiten in den vergangenen Jahrzehnten Höhen und Tiefen erlebt hat.
Sein eigenes Konsumverhalten nimmt Hubertus Brantzen, langjähriger Chefredakteur der basis, in einem Beitrag in den Blick. Ich danke ihm an dieser Stelle für die Jahre seines Einsatzes und für die Bereitschaft, weiterhin im Hintergrund mitzuarbeiten. In der Hoffnung, dass die basis weiter Ihre Erwartungen erfüllt, grüße ich Sie im Namen der gesamten Redaktion.
Ihr
Markus Hauck
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