Christine Praetorius
Abbilder unserer Zeit
30.07.2024
Haben Sie die Eröffnungsfeier der Olympischen Spiele gesehen? Und haben Sie die Diskussion über die Nachstellung des letzten Abendmahls in einer Szene der aufwändig inszenierten Eröffnungsfeier verfolgt? Ich sehe darin ein Zeichen von Dekadenz und Blasphemie – intendiert als Aufruf zu Toleranz in bunter Vielfalt!
Für mich geht es hier um eine Diskussion über die Bedeutung von Werten, von Anstand und Sitte. Die Werte-Zersetzung wird in weiten Teilen des öffentlichen, des politischen Diskurses gebilligt und gefördert.
Zum Glück gab es auch Gegenreaktionen: Sponsoren haben sich zurückgezogen, Sportler haben sich zum Glauben an Jesus bekannt, Bischöfe sich zu Wort gemeldet und Christen sind vielerorts auf die Straße gegangen um Gott lobpreisend die Ehre und die Würde zu geben, die Ihm allein zusteht!
Im Zusammenhang mit der Bedeutung von Werten in unserer Gesellschaft ist mir noch ein anderes aktuelles Abbild unserer Zeit begegnet: Die Sterbekapsel. Als ich diese futuristisch anmutende Selbstmord-Kapsel sah und die Texte dazu las, wurde mir übel. Ein sogenannter Mr. Dead, Philip Nitschke, hat sie entwickelt, damit jeder Sterbewillige sie nutzen kann: der Todkranke, der Depressive, Kinder, Jugendliche. Jeder, der mag, auch ohne jede Begründung solle sterben dürfen – freibestimmt. Ein letzter Blick des Erstickenden auf die Umgebung durch die transparente Kapsel sei tröstlich gewährleistet. Dies alles sei durch Nitschkes Entwicklung der Selbstmord-Kapsel ermöglicht. Ein friedlicher Tod sei garantiert. Auch hier wird ein Anspruch auf Toleranz gefordert.
Mit den weiteren Einzelheiten beider vorgestellten Zeitzeichen möchte ich mich gar nicht weiter beschäftigen. Es tut mir weh.
Dann atme ich aber tief durch, wenn ich all dies wahrnehme und bin froh, Christ zu sein. Glaube, Liebe, Hoffnung tragen mich. Beten wir und wirken wir all dem Schlimmen entgegen. Seien wir Zeichen für die wahre Realität der Liebe Gottes. Sein Zeichen ist das Kreuz, die Eucharistie, die Sakramente, die zeichenhaften Tugenden, die sich dadurch für uns ergeben und sich in gegenseitiger Nächstenliebe, Klarheit und dem Mut zur Wahrheit Gottes abbilden.
Christine Praetorius, Karlstein am Main
Psychologische Psychotherapeutin
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