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Eine Cannabispflanze.

Christine Praetorius

Kiffen für Alle?

Was sagt die Bibel dazu?

16.10.2024

Kennen Sie sich aus mit dem Gesetz zur Legalisierung von Cannabis? Seit Februar diesen Jahres ist die Verwendung von Cannabis erlaubt, allerdings mit Einschränkungen: die Freigabe gilt nur für Erwachsene, der Pflanzenbesitz und die Menge des Krautes ist limitiert.

Die Kirchen in Deutschland beziehen hier differenziert Position mit dem Verweis auf einerseits Nützlichkeit zur Schmerztherapie, andererseits wird auf die Gefahr von Missbrauch hingewiesen.

Tatsächlich zeichnen sich diese zwei Ebenen auch in der Praxis ab. Wenige Menschen verwenden das medizinisch aufbereitete Cannabis gezielt und offiziell verschrieben, hilfreich und nicht berauschend, zur Schmerzreduktion. Einige verwenden das Kraut kontrolliert und selten in der Freizeit zum Genuss. Der Großteil der Konsumenten allerdings ist süchtig nach dem realitätsverdrängenden Rausch, in der Regel seit Jugend an. Hier sind oft andere psychische Nöte im Hintergrund, die so zwar Linderung erfahren, allerdings kommen Folgestörungen zum Grundleid hinzu und verbauen den Weg in eine gelingende soziale und berufliche Zukunft. Die Entkriminalisierung entlastet hier zwar, führt aber nicht zu weiteren Entwicklungsschritten. Die individuelle Persönlichkeitsentwicklung scheint in vielen Bereich wie erstarrt.

In der Debatte erscheinen, unter anderen, folgende Verweise auf die Heilige Schrift:

In 1. Korinther 6,19 wird auf den Körper als den Tempel des Heiligen Geistes verwiesen. Dieser Körper, der ja auch Seele und Geist beherbergt und Gottes Eigentum und Wohnstatt ist, soll ehrfürchtig und pfleglich beachtet werden. Auch in Galater 5,22-23 wird zu Mäßigung aufgerufen.

Aber ein umfassendes Argument gegen einen nur berauschenden Missbrauch sind mir insgesamt die Heilsbotschaften der Bibel: „Kommt alle her zu mir, die ihr schwere Lasten tragt.“ „Ich bin der Weg, die Wahrheit und das Leben.“, und viele, viele dieser wunderbaren Zusagen, die die Aufmerksamkeit für unsere Rettung in aller Not auf das “Medikament“ der barmherzigen Liebe Gottes lenken. Und hier geht es nicht um Rausch und Realitätsflucht. Vielmehr kommen Haltungen wie Bewusstheit, Eigenliebe, Nächstenliebe und Gottesliebe in den Blick.

Christine Praetorius, Karlstein am Main
Psychologische Psychotherapeutin


                                    Foto von Eron Stone auf Pixabay

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